Ein KOMM-Projekt macht sich auf den Weg in die Stadtteile
Ein KOMM-Projekt macht sich auf den Weg in die Stadtteile
Patschen picken im Duell: Platte Reifen – Jugendliche reparieren sie im Wettbewerb. Oder in Ruhe für sich, denn Fahrradschläuche kleben ist keine Hexerei – wenn man weiß wie es funktioniert. Montageständer, Ersatzventile, Gummiflecken, Klebstoff, Schmirgelpapier, ein Satz Werkzeug und eine Pumpe sind die Grundausstattung für die jungen Monteure – und fürs Publikum gibt´s jede Menge zu schauen. Eine offene Fahrradwerkstatt macht mobil!
MIR. Mobile Initiative Rad.
Die Mobilität junger Leute ist in der Alltagsarbeit in den Kinder- und Jugendzentren immer Thema. Die Fahrradwerkstatt im KOMMunikationszentrum ist in den letzten Jahren zu einem beliebten und von Burschen wie Mädchen gut genutzten Angebot geworden. Die Idee ist einfach: In einer offenen Werkstatt, die nach klar definierten Regeln funktioniert, kann jede*r Besucher*in ihr/sein eigenes Fahrrad warten, pimpen oder aus Fahrradteilen (Lieferant der Schrotträder ist der Wirtschaftshof) ein eigenes, „neues“ Rad bauen, lackieren und in Betrieb nehmen. Handwerkliches Arbeiten und die Verbindung mit Technik und Design schaffen gerade bei Jugendlichen zwischen 12 und 18 Jahren großes Interesse.
Nun wird das Projekt selbst mobil: Von der Werkstatt im Jugendzentrum macht es sich auf den Weg in die Stadtteile, auf die Spielplätze, in den öffentlichen Raum und lädt ihre Bewohner*innen, ihre Besucher*innen und Neugierige zum Mitmachen und Zuschauen ein.
MIR. Mein intelligentes Rad.
PROJEKTZIELE
Unsere Aktivitäten zeigen, wie lässig Fahrräder sind und wie attraktiv Fahrrad fahren ist und auf wie vielen Ebenen alle davon profitieren können.
Umweltschutz & Ökologie: Verkehr aus der Stadt
Zufußgehen und Radfahren sind leise, verbrauchen keine fossile Energie, schonen die Umwelt, entlasten den Verkehr und benötigen wenig Raum. Logischerweise sind sie daher die stadtverträglichsten Fortbewegungsformen. Die Fahrradwerkstatt motiviert Jugendliche aufs Fahrrad umzusteigen – weil sie zusätzliche Unterstützung in Sachen Funktion, Technik und Instandhaltung bekommen und so sicher unterwegs sein können.
Mobilität & Bewegung & Soziales: Neue Aktionsradien für alle schaffen
Sport und Spiel begeistern besonders Kinder und Jugendliche. Ihrem Bewegungsdrang nachzukommen ist für ihre gesunde motorische, psychische und soziale Entwicklung von größter Bedeutung. Mit diesem Projekt wird die Mobilität von jungen Leuten – besonders aus einkommensschwachen Familien und infrastrukturell benachteiligten Stadtteilen — auf intelligente, neue und finanzierbare Weise gefördert. Dabei werden ihre Unabhängigkeit und ihr Aktionsradius im eigenen Lebens- und Wohnumfeld gesteigert, das Projekt leistet Integrationsarbeit ohne Anspruch darauf zu erheben.
Handwerk & Technik: Eigenproduktion von Fahrrädern
Fehler suchen, schrauben, schleifen, Bremsseile einziehen, pumpen, Ketten schmieren, Speichen putzen, das Licht reparieren, die Gangschaltung einstellen, lackieren, sich die Hände schmutzig machen: Wartung und Neuproduktion eines eigenen Fahrrads verlangen ein gewisses technisches und handwerkliches Know-how, Forschergeist, Konzentration, Geduld und Unterstützung – von den Betreuer*innen des Projekts, aber auch von Gleichaltrigen, wobei Mädchen sich gleichermaßen angesprochen fühlen wie Burschen.
Berufsvorbereitung & Kriminalprävention: Der Bildungsaspekt
Die spielerische Auseinandersetzung mit einem neuen Metier schafft Wissenszuwachs in technischen und handwerklichen Fragen und ermöglicht das Kennenlernen eines Berufsfelds. Bei der Arbeit am eigenen Rad heißt es dranbleiben, am nächsten Tag weitermachen, Zeit und Energie investieren: Dabei wird den Jugendlichen auch klar, dass der legale Weg zu einem Rad zufriedenstellendere Kicks bietet als Fahrraddiebstahl.
Dieses Rad gehört MIR!
AKTIONSMÖGLICHKEITEN
Das Angebot ist vielfältig, partizipativ und flexibel und kann im freizeit‑, spiel- und sportpädagogischen Bereich aktiv werden. Daraus ergeben sich verschiedene Aktionsmöglichkeiten im Rahmen des Jugendförderungsprojekts „STREUSALZ“, womit die mobile Fahrradwerkstatt in die Salzburger Stadtteile kommt, sowie als Modul bei Aktionstagen, Stadt- und Straßenfesten, Projekten, Infoveranstaltungen,… Darüber hinaus gibt es immer die Möglichkeit die „Fahrradwerkstatt“ als offene Werkstätte für alle auf öffentlichen Plätzen, in Parks, auf Spielplätzen, Schulhöfen,… anzubieten.
Infos & Anregungen
Petra Burgstaller
pburgstaller@spektrum.at