Das neue bunte Haus in der Schu­ma­cher­straße

Haus­ge­stal­tung im JUZ Lehen im Juni / Juli 2006

Haus­ge­stal­tung im JUZ Lehen im Juni / Juli 2006

Ein Mäd­chen mit Kopf­hö­rern, Jugend­li­che beim Dart- und Bad­min­ton­spie­len, ein Bar­ho­cker und ein Ball: Das sind einige Ele­mente auf der neuen, bun­ten und leuch­ten­den Fas­sade des Kin­der- und Jugend­zen­trums Lehen in der Schu­ma­cher­straße. Seit Anfang Juni wurde an der Neu­ge­stal­tung der Fas­sade gear­bei­tet und von Beginn an waren die jun­gen Besu­che­rIn­nen des Hau­ses ein­ge­bun­den: Gemein­sam mit dem Betreu­er­team und Doris Spiel­büch­ler, die für die künst­le­ri­sche Umset­zung ver­ant­wort­lich war, haben die Kin­der und Jugend­li­chen ihre Ideen ein­ge­bracht, stan­den Modell bei den Foto­work­shops, haben Scha­blo­nen ange­fer­tigt, die Ent­würfe kri­ti­siert und wei­ter ent­wi­ckelt und schließ­lich bei der Bema­lung tat­kräf­tig mit­ge­hol­fen.

 

“Iden­ti­fi­ka­tion mit Selbst­ge­stal­te­tem” war das Schlag­wort für die gesamte Pro­jekt­phase: Die Vor­der­front des Hau­ses gewährt einen Blick in das Innere des Hau­ses und damit in die Lebens- und Inter­es­sens­wel­ten der Jugend­li­chen. Im Ram­pen­licht von blauen, gel­ben, oran­gen, vio­let­ten und roten Schein­wer­fer­ke­geln sieht man Jugend­li­che bei ihren Lieb­lings­be­schäf­ti­gun­gen — die Frage nach dem who is who ist längst geklärt — alle wis­sen, wer sich hin­ter den Schat­ten­ris­sen ver­birgt.  “Als wir die Fotos vor der Rie­sen­lein­wand gemacht haben, hab ich mir noch gar nicht rich­tig vor­stel­len kön­nen, wie das aus­schauen wird. Und jetzt bin ich ganz groß beim Ein­gang des KIZ zu erken­nen!” ist Son­gül, 11 Jahre alt, begeis­tert vom Ergeb­nis. “Alle benei­den mich — ich finde es lus­tig, dass ich auf der Wand zu sehen bin!” erzählt Milan, 16, der seine Figur auch selbst mit­ge­malt hat, genauso wie Jenny, 12  — sie ist das Mäd­chen mit den hei­ßen Beats am Ohr.

 

In allen Pro­jek­ten des Ver­ein Spek­trum ist die Mit­be­tei­li­gung der jun­gen Leute in jeder Form von vor­ran­gi­ger Bedeu­tung, klar, dass diese Hal­tung auch bei der “Haus­ge­stal­tung” sicht­bar wird: “Par­ti­zi­pa­tion heißt, Kin­der und Jugend­li­che ernst zu neh­men und ihnen die Mög­lich­keit zu geben, Ent­schei­dun­gen, die ihr eige­nes Leben, ihre Lebens­um­welt und die Gesell­schaft betref­fen, zu tei­len und gemein­sam Lösun­gen zu fin­den. Kin­der sind dabei nicht krea­ti­ver, demo­kra­ti­scher oder offe­ner als Erwach­sene, sie sind anders, und brin­gen aus die­sem Grunde andere, neue Aspekte und Per­spek­ti­ven ein” erläu­tert Tho­mas Schus­ter, der Geschäfts­füh­rer des Ver­ein Spek­trum, den Pro­zess. Das Werk ist rund­herum gut gelun­gen: “Es fällt wirk­lich auf, das bunte Haus in unse­rer Straße, und dass die Jugend­li­chen dabei  — gerade auch in den Ferien — eine Beschäf­ti­gung fin­den, gefällt uns sehr!” so die ers­ten Rück­mel­dun­gen aus der Nach­bar­schaft.